Moderation: | n/a | |
Themenkreis: | 13 - Postersession | |
Zeit: | Donnerstag 04. Juni 2009 09:00 - 18:00 | |
Raum: | Halle 3 | |
Abstract folgt...
Benno Homann
Universitätsbibliothek Heidelberg - Heidelberg, Deutschland
Die knappen Personalressourcen der Bibliotheken erfordern neue didaktisch-methodische Ansätze zur Bewältigung der zunehmenden Nachfrage aus den verschiedenen Studiengängen nach Schulungen bzw. Lehrveranstaltungen im Bereich der Informationskompetenz.
Ein Ansatzpunkt bieten E-Learning-Plattformen wie Moodle oder Ilias, über die Blended-Learning-Konzepte mit Präsenz- und Onlinephasen realisiert werden können. Die Inhalte bisheriger Schulungsangebote können auf diesen Plattformen bereit gestellt und in einem didaktischen, projektorientierten Rahmenkonzept von den Seminarteilnehmern erarbeitet werden. Von grundlegender Bedeutung für die Realisierung des Konzepts ist die thematische Anbindung in ein Fach und eine dort zu erbringende komplexere Aufgabe, z.B. Erstellung einer Hausarbeit , in der die vermittelten Informationskompetenzen unter Beweis zu stellen sind. Die Online-Phasen und die komplexere Aufgabenstellung erfordern, dass unterstützende Lernmaterbieten bereit gestellt, Lernanreize geschaffen und Kommunikations- und Arbeitsinstrumente eingerichtet werden. Dadurch können sich die Bibliothekare begrenzte Interventionen als Lernbegleiter beschränken. Sie bieten den Studierenden einen breiten Raum für persönliche Lernerfahrungen bei der Erarbeitung von Themen bzw. dem Lösen von Problemen.
In dem Vortrag sollen das in Heidelberg entwickelte Konzept und die Erfahrungen beim Einsatz in sozialwissenchaftlichen Fächern vorgestellt werden.
Dr. Barbara Koelges
Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz - Koblenz, Deutschland
Die gemeinsame Statistik für Veranstaltungen zur Vermittlung von Informationskompetenz in Deutschland ist seit 2007 im Einsatz. Was ist bisher herausgekommen? Wie gehen wir mit den Ergebnissen um? Welche Resonanz haben wir erfahren und wie können wir diese ver-bessern? Wie lässt sich auch der Aufwand für E-Learning-Angebote darstellen? Welche Konsequenzen ziehen wir daraus? Der Vortrag resümiert die bisherigen Ergebnisse und stellt Gedanken zur Weiterentwicklung der Statistik zur Diskussion.
Detlev Dannenberg
Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg - Hamburg, Deutschland
Das Problem
Studierende der Wirtschaftswissenschaften verfassen vom ersten bis zum letzten Semester wissenschaftliche Arbeiten, für die sie eine Vielzahl von Quellen benötigen. Sie nutzen dafür fast ausschließlich Monographien aus dem Bibliotheksbestand und im Internet leicht zu findende Quellen, hingegen selten unselbstständig erschienene Literatur (Print und elektronisch). Daher mangelt es diesen Arbeiten häufig an Tiefe und Aktualität. – Die Nachfrage nach digitalen und personellen Ressourcen der Bibliothek ist unbefriedigend, punktuelle Demonstrationen von Recherchen zeigen wenig Nachhaltigkeit.
Die Lösung
Die Bibliothek der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg bietet in enger Kooperation mit den Lehrenden Veranstaltungen zur Entwicklung der Informationskompetenz der Studierenden an. Die Veranstaltungen sind fest in das Curriculum der Fakultät eingebunden (Pflichtveranstaltung). Sie finden zu genau dem Zeitpunkt statt, zu dem die Studierenden die Inhalte benötigen, sie behandeln die Ressourcen und die Recherchetechniken, die zur Lösung der aktuell gestellten Aufgabe benötigt werden. Eingesetzt werden (z.T. von Tutor/inn/en) betreute Übungen, unterstützt von E-Learning-Modulen.
Nachhaltigkeit durch das Spiralcurriculum
Alle Studierende aller vier Wirtschafts-Studiengänge besuchen in jedem Semester mindestens eine bibliothekspädagogische Veranstaltung. Die Veranstaltungen sind so aufeinander abgestimmt, dass sie jeweils einen Anteil Vertiefung der Inhalte der vorangegangenen Veranstaltungen und einen darauf aufbauenden Anteil an neuen Ressourcen und Recherchetechniken aufweisen.
Das Ergebnis
Die Lehrenden nehmen deutliche Änderungen im Informationsverhalten der Studierenden wahr: Es werden mehr unselbstständig erschienene und aktuellere Quellen genutzt. - Die Informationsressourcen der Bibliothek verzeichnen eine Steigerung der Zugriffe, die Anfragen an der Information sind erheblich anspruchsvoller geworden.
Bernd Juraschko
TU Chemnitz - Chemnitz, Deutschland
Wie können in Veranstaltungen zur Informationskompetenz Leistungskontrollen didaktisch sinnvoll und gleichzeitig effizient durchgeführt werden? Wird Informationskompetenz als E-learning oder als Blended-learning angeboten, stellt sich die Folgefrage, ob und wenn ja, inwieweit Leistungskontrollen au elektronischem Wege stattfinden sollen und können. Die Vorteile von E-Tests können in einer zeit- und ortsunabhängigen Bearbeitung und einer automatischen Korrektur liegen. Neben den herkömmlichen Tests und Aufgaben zum Herunterladen und Bearbeiten sind vor allem rein rechnergestützte Tests von Interesse.
Werden E-Tests als Leistungskontrolle befürwortet, so sind die Rahmenbedingungen zu beachten. Dazu gehört zunächst das Prüfungsrecht. Ebenso wichtig sind die technischen Möglichkeiten.
Selbst wenn das Prüfungsrecht E-Tests oder die häufig in E-Tests verwendeten Multiple-Choice-Aufgaben als Prüfungsleistungen einschränkt oder gar ausschließt, kann deren Mitverwendung auf der Lernstrecke dennoch sinnvoll sein. Denn zur Vorbereitung auf die prüfungsordnungsgerechte Klausur können E-Testaufgaben als reine Selbsttests oder als Zulassungsanforderung zur Klausur die Erfolgsquote der Klausur erhöhen. Auf diese Art und Weise können trotz angemessener Leistungsanforderungen Wiederholungsprüfungen mit dem dadurch erhöhten Korrekturaufwand vermieden werden.
E-Tests sind keineswegs reine Wissensabfragetests - sei es passiv z.B. durch Multiple Choice Aufgaben oder aktiv durch Lückentests. Möglich sind vielmehr auch Anwendungsaufgaben. - Freilich mit der Einschränkung, dass die richtige Antwort eindeutig zu sein hat. Beispielsweise ist eine OPAC-Rechercheaufgabe als Lückentextfrage zur ISBN-Nummer durchführbar. Durch eine entsprechende Gestaltung der Eingabemaske kann gleichzeitiges Arbeiten auf mehreren Ebenen komfortabel gestaltet werden.
Claudia Martin-Konle
Justus-Liebig-Universität Giessen - Giessen, Deutschland
Das Bibliothekssystem der JLU Gießen arbeitet derzeit an einem Konzept zur Unterstützung von Präsenzveranstaltungen im Bereich der Vermittlung von Informationskompetenz (IK) mit Hilfe des Kursmanagementsystems StudIP und des integrierten Learning Management Sys-tems ILIAS. Die ILIAS-Grundlagenmodule aus Konstanz (DFG-Projekt 2003-2005) wurden bislang zur Nachbereitung und Vertiefung der IK-Präsenzveranstaltungen in der UB Gießen eingesetzt. Das Kapazitätsproblem bei jährlich ca. 3700 Erstsemestern, die curriculare Ver-ankerung in den BA-Studiengängen und die universitäre E-Learning-Offensive erfordern zwingend die Ausweitung und Optimierung der E-Learning-Anteile.
Im Rahmen eines Projektes werden sowohl fachspezifische als auch fächerübergreifende Lernmodule, die zur Entwicklung von Informationskompetenz beitragen, in ILIAS implemen-tiert. Die Basis bildet das Konstanzer Modell zur IK, fachspezifische Inhalte werden in Eigen-regie erzeugt. Darüber hinaus sind lernaktivierende, multimediale Elemente, die sowohl die Grundlagen- als auch die Fachmodule auf ein didaktisch anspruchsvolles und technisch zeitgenäßes Niveau bringen, einzupflegen.
Im Studienjahr 2008/2009 werden testweise begleitend zu einem IK-Seminar der Pädagogik die Grundlagenmodule und neue fachspezifische Module eingesetzt und eingehend evaluiert. Ziel ist es, Präsenzveranstaltungen weitgehend zu ersetzen und für alle Studiengänge ein adäquates und einheitliches E-Learning-Angebot für den IK-Bereich vorzuhalten – konstruiert mit bewährten und neuen Bausteinen.