Moderation: | Natascha Schumann Deutsche Nationalbibliothek - Frankfurt, Deutschland |
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Themenkreis: | 07 - Innovative Formen der Bewahrung des kulturellen Erbes in Bibliotheken | |
Zeit: | Donnerstag 04. Juni 2009 09:00 - 11:00 | |
Raum: | Bistro | |
Ende Juni 2009 endet die Förderung für „nestor - Das deutsche Kompetenznetzwerk zur digitalen Langzeitarchivierung“. Der Workshop fasst die erzielten Resultate aus den unterschiedlichen Arbeitspaketen und Arbeitsgruppen zusammen. Zusammenfassend werden die „Lessons Learned“ aus dem Projekt dargestellt. Auch soll ein Ausblick gegeben werden, dass und wie es nach Ende der Projektförderung weitergehen wird.
Dr. Astrid Schoger 1, Dagmar Otto 2
1Bayerische Staatsbibliothek - München, Deutschland; 2Humboldt-Universität zu Berlin - Berlin, Deutschland
Der Vortrag bietet einen Überblick über die wichtigsten Ergebnisse aus den fünf nestor AGs „Vertrauenswürdige Archive – Zertifizierung“, „Langzeitarchivierungsstandards“ und „Grid/eScience und LZA“ sowie „Kooperative Langzeitarchivierung“ und „Media“.
Zunächst werden die Fortschritte der nestor-AG „Vertrauenswürdige Archive – Zertifizierung“ im nationalen und internationalen Kontext - insbesondere die Standardisierungsaktivitäten im Rahmen von DIN und ISO - vorgestellt. Dann werden die Ergebnisse der begleitenden Studien zum Qualitätsmanagement und zu Zertifizierungsverfahren, die im Rahmen der INS-Initiative durchgeführt wurden, erläutert und mit der Vertrauenswürdigkeit digitaler Archive in Zusammenhang gebracht.
Die nestor AG „Langzeitarchivierungsstandards“ hat insbesondere zwei zentrale Themen behandelt: Die Übernahme digitaler Informationen in ein Langzeitarchiv und die Anforderungen an eine vertrauenswürdige und persistente Identifikation digitaler Informationen. Die Präsentation gibt einen kurzen Überblick über die beiden Manifestationen dieser Arbeit: den Leitfaden "Wege ins Archiv" und den Kriterienkatalog für vertrauenswürdige Persistent Identifier.
Konzepte der Grid-Technologie und eScience sind eng verknüpft mit den Schlagzeilen, die in der vergangenen Zeit der Teilchenbeschleuniger LHC mit seiner großen Datenproduktion und das sogenannte Cloud-Computing geschrieben haben. Die nestor AG „Grid/eScience“ und LZA hat zusammen mit Experten der wissenschaftlichen Grid-Communities den Bedarf nach langfristiger Kuration ihrer Forschungsdaten und das Potential von Grid/eScience für die LZA analysiert. Vorgestellt werden die dabei die herausgearbeiteten Entwicklungslinien für die Informationsinfrastruktur zukünftiger Gedächtnisinstitutionen.
Ziel der AG „Kooperative Langzeitarchivierung“ ist es, den kooperativen Ansatz in der Langzeitarchivierung zu befördern, Wege für eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Gedächtnisorganisationen und Lösungsansätze für gemeinsame Problemstellungen in den Dimensionen Organisation, Technik und Recht aufzuzeigen. Schwerpunkte der Arbeit sind Analysen von Kooperationsbedingungen und die urheberrechtlichen Rahmenbedingungen der Langzeitarchivierung. Eine von der AG eingesetzte „Task-Force Recht und Langzeitarchivierung“ widmet sich dieser Thematik und wird sich dem Gesetzgeber als Ansprechpartner anbieten. Zudem wurden Lösungsansätze für das Problem obsoleter Speichermedien und Speichertechnologien erarbeitet, die Bibliotheken, Archive und Museen im Umgang mit alten Datenträgern unterstützen sollen.
Das Ziel der nestor-AG „Media“ ist es, einen Knotenpunkt für die Vermittlung von Best-Practice-Ansätzen im Bereich der Langzeitverfügbarkeit digitaler nicht-textueller Medien aufzubauen. Dies sollte unter Einbindung ausgewiesener Expertinnen und Experten zum Thema, durch Bereitstellung eines virtuellen Treffpunktes und der Herausgabe
eines Ratgebers Media zur Langzeitarchivierung nicht-textueller Medien unter besonderer Berücksichtigung der Problematik der Medienformate, Sicherungshardware und des Workflows geschehen. Nun werden die Ergebnisse der AG
vorgestellt, es wird eine abschließende Bilanz gezogen über das Erreichen der gesetzten Ziele sowie ein Ausblick auf mögliche Formen der Weiterführung von in der AG geschlossenen Kooperationen und Netzwerken gewagt.
Karsten Huth 1, Dr. Winfried Bergmeyer 2
1Bundesarchiv Koblenz - Koblenz, Deutschland; 2Institut für Museumsforschung - Berlin, Deutschland
Durch Erfahrungen - gesammelt auf Vorträgen, Veranstaltungen, Workshops und persönlichen Gesprächen - wurde deutlich, dass in der Museumscommunity bereits in hohem Maße ein Bewußtsein für die Notwendigkeit der Langzeitarchivierung digitaler Daten in den Einrichtungen vorhanden ist. Allerdings werden dringend Ansprechpartner, Netzwerke und Best Practices-Empfehlungen benötigt, denn so facettenreich die deutsche Museumslandschaft ist - von kleinen bis großen Institutionen mit ihren vielfältigen Sammlungsaufgaben - so groß ist auch der Bedarf an individuellen Lösungen auf Basis von skalierbaren Konzepten.
Das Problem der digitalen Langzeitarchivierung ist in der Archiv-Fachgemeinde angenommen. An manchen Stellen werden Lösungen entwickelt, teilweise sind digitale Archive schon in Betrieb gegangen. Denoch fällt es den Archiven schwer, die digitale Langzeitarchivierung als reguläre Daueraufgabe in ihren Haushalten zu verankern. Oft müssen Kollegen die Aufgaben der digitalen Archivirung zusätzlich zu ihren regulären Pflichten übernehmen Der Bedarf nach Fortbildung und „praktischen Tips“ ist deshalb hoch. Spezielle Informationsseminare des Projekts nestor hatten deshalb stetig wachsende Besucherzahlen. Langfristig können die Archive die Aufgabe nur bewältigen, wenn ausreichend spezialisiertes Personal auf fester Basis dauerhafte Konzepte und Strategien fachmännisch umsetzt.
Prof. Dr. Achim Oßwald 1, Stefan Strathmann 2
1Fachhochschule Köln - Köln, Deutschland; 2SUB Göttingen - Göttingen, Deutschland
Vor dem Hintergrund der in beiden Phasen des Projektes nestor entwickelten Verfahrensgrundsätze und softwaregestützten Werkzeuge sowie der dabei gesammelten vielfältigen praktischen Projekterfahrungen ist ein breiter, zielgruppenspezifischer Qualifizierungsbedarf im Bereich Langzeitarchivierung digitaler Objekte offenbar geworden. Das nestor-Arbeitspaket 5 „Einrichtung und Ausbau von Ausbildungs- und Fortbildungsangeboten“ – koordiniert vom nestor-Partner Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen – hat dafür eine Reihe von Aktivitätslinien entwickelt, die mit Partnern aus der Arbeitsgruppe „Kooperation mit Hochschulen im Bereich Aus-, Fort- und Weiterbildung“ erarbeitet wurden. Neben sogenannten School-Events sind dies u.a. eLearning-basierte Tutorials, die zusammen mit Studierenden und Lehrenden verschiedener Hochschulen des Bibliotheks- und Informationsbereiches in Deutschland, der Schweiz und Österreich entwickelt wurden. Der Vortrag stellt diese Tutorials und den kooperativen Prozess ihrer Entstehung, ihre aktuelle Verwendung sowie die über das nestor-Projekt hinausgehenden Entwicklungs- und Einsatzmöglichkeiten in den Mittelpunkt. Die Erläuterung der sachlich und zielgruppenbezogen komplementären Qualifizierungsfunktion der School-Events sowie des nestor-Handbuches "Eine kleine Enzyklopädie der digitalen Langzeitarchivierung" verdeutlichen die Gesamtkonzeption der Aktivitäten in diesem nestor-Arbeitspaket.
Natascha Schumann, Reinhard Altenhöner
Deutsche Nationalbibliothek - Frankfurt, Deutschland
Blick zurück: Lessons Learned
Der Workshop stellt die Ergebnisse der einzelnen Arbeitsbereiche und Abeitsgruppen von nestor vor. In diesem Beitrag wird zusammenfassend ein kritischer Rückblick unternommen. Dabei werden die teilweise aufgetretenen (Anfangs-) Schwierigkeiten ebenso Berücksichtigung finden wie auch die Verschiebung von Schwerpunkten, die sich erst in der praktischen Zusammenarbeit ergeben haben.
Nicht zuletzt sollen die im Umgang mit den aufgetretenen Herausforderungen gemachten Erfahrungen und die erreichten Ziele zusammenfassend vorgestellt werden.
Steve Knight
National Library of New Zealand Te Puna Mātauranga o Aotearoa - Wellington, Neuseeland
The National Library of New Zealand (Te Puna Mātauranga o Aotearoa) Act 2003 requires the National Library to collect, preserve, protect and make accessible digital collections, along with traditional paper collections, in ways that ensure current and future access to New Zealand’s documentary heritage.
This presentation will briefly describe the National Library’s response to this legislative mandate for digital preservation (development of the National Digital heritage Archive - NDHA) and the challenges of implementing and sustaining a digital preservation programme. It will include discussion of wider issues than the software and hardware elements that support it.
There will also be discussion of the issues and challenges facing digital preservation as we move forwards.